“Wir suchen nach Einfachheit in der Komplexität. In der Reduktion auf maßgeschneiderte, nachhaltige und unverwechselbare Konzepte liegt Stärke”.
Simon und Lilit Frick haben sich gefunden – privat wie geschäftlich. Der Münchener Architekt und die bei Nürnberg aufgewachsene Designerin mit armenischen Wurzeln eröffneten 2019 das Studio Frick. „Wir geben der Identität von Menschen, Unternehmen und Marken eine ganzheitliche Erscheinung aus einer Hand.“ Die Allrounder gestalten Häuser und Interiors, Workspaces und Showrooms sowie Objekte und Möbel. Die gefallen auch der vierjährigen Tochter: „Lin says cool“.
“Lin says cool”:
Puristische, zeitgenössische Designobjekte wie diese farbenfrohe Tischserie werden mit Handwerksbetrieben in der Umgebung gefertigt.
Die „(Un)Spezialist*innen“
In Schubladen wollen sich die Gründer von Studio Frick nicht stecken lassen. „Als Gestalter ist es unsere Aufgabe, immer wieder Neues, für die Aufgabe maßgeschneidertes anzugehen“, sagt Simon. „Wir finden es reizvoll, Disziplinen wie Architektur und Innenarchitektur, Brand- und Produktdesign generalistisch zu verbinden, um für unsere Kunden die Komplexität zu reduzieren.“
Glocke und Watte
Partner im Leben und im Job – wie funktioniert das? „Wir haben es einfach gemacht“, sagt Simon. „Inhaltlich ergänzen wir uns und bei Überschneidungen geht es dann nicht darum, wer Recht hat, sondern darum, die beste Lösung zu finden und an einem Strang zu ziehen.“ „Das klappt auch im Team und mit Partnern sehr gut. Wir sind da alle auf einer Ebene“, ergänzt Lilit. „Mein Vater hat das mal so gesagt: Die wenigsten Beziehungskonflikte gibt es, wenn jeder mal die Glocke, mal die Watte ist. Das hat sich bei uns gut eingependelt.“
Für den Projektentwickler EDGE in Hamburg gestaltete Studio Frick einen Workspace mit nachhaltigen Materialien, eigens kreierten Stehsekretären und Hafen-Zitaten.
Identität ausdrücken
„Wir wollen niemandem unsere Handschrift aufdrücken, sondern ausdrücken, was den Auftraggebern wichtig ist“, sagt Simon. „Dabei können wir allerdings nicht leugnen, dass wir große Fans der Moderne sind. Gaudí und ganz Barcelona haben mich so fasziniert, dass ich überhaupt erst Architektur studieren wollte.“ „Oder schau mal nach Jerewan, die Hauptstadt Armeniens, mit ihren brutalistischen Bauwerken in rosa Tuffstein und grauem Basalt“, schwärmt Lilit. „Identität ist etwas sehr Individuelles, von der eigenen Herkunft und der jeweiligen Umwelt geprägt – und gestaltbar, mit Blick auf die Zukunft“, so Lilit. „Daher gehen wir sehr auf die Kunden ein, fragen auch nach vermeintlichen Details wie persönlichen Routinen oder wohin sie schauen wollen, wenn sie arbeiten, gemeinsam am Tisch sitzen, oder im Bett liegen. Das fließt alles in den Gestaltungsprozess ein.“
Collagen-Technik
Vor jedem Projekt werden die Gegebenheiten und Anforderungen sorgfältig geklärt. Beim Design hilft eine Technik, die Lilit schon als Kind erprobt hat: “Ich saß oft stundenlang in meinem Zimmer auf dem Boden, habe aus Zeitschriften Formen, Muster und Gegenstände ausgeschnitten und daraus Collagen zusammengeklebt. Das machen wir heute auch, um Ideen für das Projekt zu sammeln.“ Gemeinsam mit den Auftraggebern werden die Moodboards dann wie Memory-Karten ausgebreitet und aussortiert. „So entwickeln wir ein gutes Gespür dafür, was den Kunden gefällt – und uns auch“, erläutert Lilit.
35-Meter-Haus mit offenem Wohn- und Essbereich und Schlafzimmer mit Ausblick.
Visualisierung schafft Vertrauen
Für die detailliertere Planung entwirft Simon realitätsnahe 3D-Visualisierungen. „Der Kunde geht mit uns durch das Modell und gibt live Feedback dazu. Wir können sofort die Anpassungen vornehmen. Das ist wie ein Computerspiel, das irgendwann real wird. Wir müssen zwar aufpassen, was wir zeigen, denn der Kunde geht davon aus, dass er das dann auch genauso bekommt. Aber es schafft Vertrauen und das ist die Basis für die kreativen Freiheiten, die uns die Kunden dadurch geben. Am Ende sind sie glücklich, wenn sie mit uns den Mut fanden, auch Ungewöhnliches zu wagen.“
Auf dem langgestreckten Grundstück bildet das Haus dank der diagonal aufgesetzten 1. Etage einen offenen Hof und schützt zugleich den Garten vor neugierigen Blicken.
Diagonales Denken
Ein Beispiel dafür ist ein Gebäude, das Studio Frick derzeit in Zusammenarbeit mit dem Bauingenieur Wilhelm Huber realisiert. „Für eine Familie mit drei Kindern entsteht derzeit ein Haus, dessen erste Etage diagonal auf dem Erdgeschoss aufbaut“, erläutert Simon. „So entsteht nach Süden ein offener Hof, wie er in der landwirtschaftlich geprägten Umgebung üblich ist. Zugleich können sich die Wohnräume, vor neugierigen Blicken geschützt, zum Garten hin öffnen.“
Langlebig schöne Oberflächen
„Der gesamte Boden im Erdgeschoss sowie die Küchenzeile und -Insel werden mit dem dezent graugeäderten Dekton Kovik von Cosentino verkleidet. In den Bädern des Untergeschosses nutzen wir zudem Dekton Mikron für die Waschtische und Waschbecken der Reflection Serie, ansonsten sind die Bäder mit Silestone Camden ausgestattet“, weiß Lilit. „Wir arbeiten gerne mit diesen natürlich wirkenden Materialien, die sich durch ihre Nachhaltigkeit und langlebig schöne Oberfläche auszeichnen.“
Boden und Küche im Erdgeschoss sind mit Dekton Kovik ausgestattet.
Modell wird Realität: Lager, Werkstätten und Verwaltung unter einem Dach
Custom Design: Essbereich für ein Startup, Treppe im Atrium einer Kanzlei.
“Wir finden es reizvoll, Disziplinen wie Architektur und Innenarchitektur, Brand- und Produktdesign generalistisch zu verbinden, um für unsere Kunden die Komplexität zu reduzieren”.
Simon und Lilit Frick
Architektur & Design Studio Frick
Join C·Top Design!
Register now to become part of our community of interior designers and gain access to a wide range of exclusive benefits.